Transgenic Art hat zum Ziel, natürliche oder synthetische Gene in Organismen einzuschleusen, um neuartige Lebewesen zu schaffen – und damit die Bedeutung dieser Technologie ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Eduardo Kac kreiert in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft lebende Kunstwerke, die durch Eingriffe in genetisches Material entstehen.
Eduardo Kac, Genesis, 1999. Raumansicht der interaktiven Installation.
Eine seiner bedeutendsten Arbeiten ist die Installation Genesis. In deren Mittelpunkt steht ein synthetisches Gen: die biologische Transkription eines Zitates aus der biblischen Schöpfungsgeschichte. Kac stellte es her, indem er den Text nach einem eigens entwickelten Code in DNA-Bausteine übersetzte. Dieses so genannte Künstlergen schleuste er in Bakterien ein, die im Rahmen von Ausstellungen präsentiert wurden. Durch Aktivierung einer ultravioletten Lichtquelle konnten die Besucher – vor Ort oder per Internet – Mutationen in dem Gen auslösen. Nach Ende des Projektes wurde die so veränderte DNA in Sprache rückübersetzt – und das, ebenfalls »mutierte«, Zitat veröffentlicht. Die Besucher wurden so zu Autoren eines in biologisches Leben über- tragenen, neuen Schöpfungstextes.
Mit seiner Kunst stellt Eduardo Kac die Wissenschaft provokativ zur Diskussion. Heftige und kontroverse Reaktionen sind dabei beabsichtigt. Ziel des Künstlers ist es, neue Denkanstöße zu geben und zum interdisziplinären Dialog anzuregen.
http://www.kunstgeschichte.de/reichle/schering.html
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