Es war einmal: Künstler betrieben auch Wissenschaft, Wissenschaftler waren
häufig auch künstlerisch tätig. Spätestens seit dem 19. Jahrhundert sind diese beiden Bereiche aber strikt getrennt. Was sich auch in der Uni-Landschaft niederschlägt: In Österreich gibt es 16 wissenschaftlich-technische und sechs künstlerische Universitäten, die Zusammenarbeit zwischen beiden Sektoren ist nahe null. Es gibt ein massives Unbehagen bei dieser strikten Trennung. "Nun sind Brücken gefragt", sagte Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien kürzlich beim Alpbacher Universitätenforum. Und zwar Brücken zwischen der Welt des Rationalen und der des Emotionalen. Bast: "Auch in nichtrationalen Sprachen wird Wissen transportiert, Kunst-Unis vermitteln diese Sprache." Kunst sei eine Kulturtechnik des Menschen, genauso wie Schreiben, Lesen oder Rechnen. Reinhard Kannonier, Rektor der Linzer Uni für künstlerische und industrielle Gestaltung, ergänzt: "Kunst ist eine Methode für kreative Prozesse."
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